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Internationaler Bodensee Kongress, Schweiz SFGU

Liebe Leserinnen und Leser,

am Samstag, dem 9. September 2017, fand der 12. INTERNATIONALE BODENSEEKONGRESS DER MODERNEN ORTHOMOLEKULAREN MEDIZIN statt.
Vorgestellt wurden die neuesten Erkenntnisse der Mikronährstoff Medizin.

Inhalt der folgende Dozenten:

1. Dr. B. Poeggler:  Altern, Krankheit und Tod
2. Prof. Dr. B. König: Power, Sex, Suicide
3. Prof. Dr. W. Schöllhorn: Differenzielles Lernen als Turbo für Gehirn und Körper
4. Dr. D. Henz: Gehirnaktivität und Strahlung
5. Prof. Dr. Med. C. von Schacky : Fettsäuren in der Kardiologie. Was ist wichtig?
6. Priv.- Doz. De. med. N. H. Thoennissen;
Ernährungstherapie bei jeder Behandlung
7. Prof. Dr. E. Wiencke
Mikronährstoffe im Leistungssport

Dank einer spontanen Einladung, meiner
In mir entstand der Eindruck, der einzige Ernährungstherapeut zu sein. Anwesend waren Heilpraktiker, viele Professoren, mehrere Doktoren die an Universitäten forschen. Man kann sich vorstellen, dass es ein großer Informationsumfang war, wenn die führenden Dozenten der Mikronährstoffmedizin eine Stunde Zeit haben Ihre Inhalte, Forschungen und kursierende Fehlinformationen vorzustellen und aufzuklären. In dem Blog-Beitrag werde ich nur die Kernaussagen aufgreifen.

Erster Redner war: PD Dr. rer. nat. Burkhard Poeggeler. Sein Thema „Altern, Krankheit und Tod entkommen“.

Das hört sich natürlich sehr polarisierend an, aber genauso war auch sein Vortrag. Er sprach über die wichtige Bedeutung der Mitochondrien, dem Motor jeder Zelle und die Aufgabe des Therapeuten diese zu reparieren. Für mich wirklich sehr interessant war, dass er erklärt hatte warum einfach isoliertes L-Arginin innerhalb von mehreren Therapien verabreicht, nicht seine Wirkung entfalten kann. Er betont wie wichtig es ist Mikro-nährstoffe nach individuellem Bedarf auszurichten. Weitere Inhalte waren die Gesellschaft, die sich durch falsche Ernährung selbst vernichtet, sowie das Thema Mikrobiom im Darm. Im Mittelpunkt steht der Nitrosative Stress innerhalb der Zelle, der der Therapie im Wege steht und die alleinige Gabe von L-Arginin nichts bringt, sondern noch zu einer weiteren Entkopplung vom Stoffwechsel führt. Damit die Mikronährstofftherapie, in der L-Arginin eingesetzt wird, erfolgreich sein kann, sind folgende Schritte zu beachten:

Nr 1. Antioxidantien werden zuerst therapiert, erst dann folgt:

Nr 2. Nach ca. 4 Wochen L-Arginin Gabe, stetig von 0,6 Gramm bis auf ca. 3 Gramm/ Tag und mehr, hochfahren und begleitend therapieren mit Folsäure + B- Vitaminen  + Antioxidantien

Rednerin Nr. 2 war Frau Prof. Dr. rer. nat. Brigitte König aus Leipzig. Ihr Thema: „Power, Sex, Suicide

Sie hat über Wissen in der Diagnostik, Mitochondrien und der peripheren Blutleukozyten gesprochen. Ohne die abgestimmte Mikronährstoffgabe sind neurodegenerative Erkrankungen, metabolisches Syndrom, chronische Darmerkrankungen, Krebs und beschleunigtes Altern nicht aufzuhalten. Ihre Forschungsergebnisse waren erschreckend: Bei vielen Krebspatienten ist die Energiegabe der Mitochondrien extrem eingeschränkt, wie sie an vielen Beispielen erklärt hat. Anhand von einem Selbstexperiment -als gesunde Frau- hat sie Folgendes dargestellt:

Ohne die Gabe von Vitaminen und Mineralien, leisten Ihre Mitochondrien eine normale Energiemenge.

Nach einer Gabe mit ca. 100% der
D-A-C-H Referenzen, konnten ihre Mitochondrien signifikant mehr Energie bereitstellen.

Ihre Erkenntnisse hat Sie dann noch mit Krebskranken als auch mit Patienten mit Mineralstoffmängeln verglichen. Auch bei Kranken konnte die Vitamingabe zu einer erhöhten Energiefreisetzung der Mitochondrien führen.

Redner Nr. 3 war Prof. Dr. Schöllhorn über „Differenzielles Lernen als Turbo für Gehirn und Körper“. Provokativ fing er seine Präsentation an:

„Lerne nie das Richtige um ein guter Therapeut zu werden“
Prof. Dr. Schöllhorn

Mentales Training, Sport und individuelle Mikronährstoffe waren sein Thema. Er ist Befürworter gegen den Strom zu schwimmen, Leitlinien und starren Therapie-Standards als Therapeut von Anfang an abzulehnen. Anhand von einigen Beispielen zeigte er, dass man am meisten ohne Strukturen in der Kindheit lernt. Erst dann, wenn die Eltern probieren durch Regeln das Lernen zu steuern, wird das Lernen langsamer.

Starre Trainingspläne im Kraftsport und das intensive Lernen 6 Wochen vor Abitur, kritisierte er. Das mit dieser Methode „nichts hängen bleibt“ war seine Kernaussage. Das Lernen gepaart mit Bewegung aber zum Ziel führt, hat er auch sehr plausibel rüber bringen können. Wirklich interessant war seine Präsentation über verschiedene Tische, bewegende Unterlagen und abwechselnde Trainingsmethoden im Tennissport, Kraftsport und Kampfsport.

Rednerin Nr. 4 war Dr. Diana Henz, Wissenschaftlerin über das Thema „Gehirnaktivität und Strahlung“

Ihr Thema war die Wirkung von elektromagnetischer Strahlung auf den menschlichen Organismus. Mich interessieren die Auswirkungen der Telekommunikation-Strahlung. Neu war mir, dass auch Bluetooth und W-lan Bereiche im Gehirn ansteuert, die zu Zwangsstörungen und Verhaltensänderung führen. Leider sind laut Ihren Forschungsergebnissen immer öfter Kinder die Opfer, die mit Tablet und Smartphone konfrontiert werden. Versuche mit „abschirmenden“ Handychips brachten zwar leichte Verbesserungen, mein Fazit aus der Präsentation war jedoch das „abschirmende“ Handy-chips nicht signifikant das Gehirn schützen.

Redner Nr. 5 war Prof. Dr.med. C. von Schacky, über  „Fettsäuren in der Kardiologie. Was ist wichtig?

Im Mittelpunkt seiner Präsentation werden viele Fakten und viele Studien
(genannt) und widerlegt. Mehrmals war es sehr amüsant. Zwar lesen sich die Studien gut, wurden aber mit einem Entscheidenden Fehler durchgeführt – Omega 3 wurde ohne Fett und Nahrung eingenommen- dadurch kann der EPA- & DHA -Serumspiegel nicht signifikant angehoben.
Somit sind die Studienergebnisse aus vielen Studien unbrauchbar

 „Einnahme ist nicht gleich Aufnahme.“
Prof. Dr.med. Clemens von Schacky

Erst die korrekte Anwendung von Nahrungsergänzungsmittel bzw. das Verzehren von Fisch, erhöht den Blutspiegel von EPa und DHA 13x-fach mehr als eine isolierte morgendliche Einnahme von Omega 3 ohne Fisch, ohne Nahrung (speziell Fett und andere Inhaltsstoffe). Niedrige Omega 3-Spiegel stehen linear gegenüber Herzinsuffizienz -niedriger Omega-3 Index bei Herzinsuffizienz bedeutet Herzversagen- daher sollte ein Index von 8-11 % angestrebt werden. Der deutsche Durchschnitt für EPA & DHA liegt bei ca 3%. EPA + DHA sollten bis zu 3g, laut FDA bis zu 5 g pro Tag, laut EFSA konsumiert werden. WICHTIG ist die Aufnahme, auch bei Krebs, zusammen mit fettreicher Nahrung und nicht nüchtern.

Er trifft auch die Aussage, dass die ALA-Fettsäure nicht signifikant zu EPA und DHA umgewandelt wird (der Blutspiegel steigt nicht aussagekräftig an in seinen Untersuchungen). Ich ging davor davon aus, dass anhand von der Studienlage zwar bei Frauen ca. 8% der ALA in EPA umgewandelt werden, bei Männern ca. 3% von ALA – Somit Veganer theoretisch durch Algenöl ihren Omega3 Bedarf abdecken- … lediglich bei Diabetes und Krebs usw. auf Fischöl zurückgreifen müssen, da das Enzym der Umwandlung delta-6 Desaturase stark gehemmt ist. Das aber der Ziel EPA- und DHA-Spiegel mit veganer Ernährung selbst mit Algenöl nicht erreicht wird, war mir absolut neu! (Zumindest ist das EPA und DHA-reiche Algenöl besser als nichts und senkt auch das Risiko etwas). Die empfohlene Referenz von 8-11% Omega 3 wird der Veganer nicht erreichen.

Redner Nr. 6 war Dr. med. Nils Thoennissen aus Bad Aibling.

Seine Kernaussage ist, dass man Mineralstoffe nicht im Blutserum testet sondern nur intrazellulär und, dass man zum Entgiften komplementäre Substanzen und Mikronährstoffe einsetzen soll. Zusätzlich,meinte er, dass egal ob mit oder ohne Chemotherapie, eine psychologische Betreuung und DRINGEND  eine Ernährungstherapie stattfinden muss. Leider hat er zu Leinöl geraten, es entstand der Eindruck es könnte als Omega 3 Quelle für EPA- und DHA- Blutserum dienen bei Krebs was von Prof. Dr. med. Clemens von Schacky kurz und knapp widerlegt wurde.

Nr. 7 und letzter Redner war Professor Elmar Wienecke, der über „Mikronährstoff-Therapie der Zukunft“ behandelte.

Er ist Sportwissenschaftler und betreut viele Leistungsportler, ca. 50 Champions-League Fußballer, sowie Spieler der deutschen Fußball Nationalmannschaft. Auch er lehnt Messungen der Vitalstoffe im Serum ab. Nur die intrazelluläre Messung von Mineralien und Vitaminen ist aussagekräftig. Er erklärte was Mängel an bestimmten Mineralstoffen und Vitaminen auslösen. Nährstoffmangel= bedeutet Leistungsmangel = Erschöpfung, schlechter Schlaf, nächtliches Schwitzen und innere Unruhe. Rund 80% der Knochenbrüche sollen Ermüdungsbrüche sein.

„Vitamin und Mineralstoffmessungen im Blutserum sind unbrauchbar“ – Professor Elmar Wienecke-

Mein Fazit der Veranstaltung

Das Resümee für mich war, dass für meine eigene Gesundheit bereits durch ausgerechnete Ernährung mit 100% der D-A-C-H Referenzen die beste Vorbeugung vor Krankheiten zu betreiben und ebenso meinen Kunden weiterhin durch Ernährungspläne insgesamt alle Vitamine und Mineralien abzudecken.Für die Ernährungstherapie wurde ich bestätigt. Ich werde weiterhin meine Kunden mit den gleichen Ansätzen therapieren. Es war ein anstrengendes, aber sehr interessantes Wochenende. Gespräche mit Regina Rose, Prof. Dr.med. Clemens von Schacky und weiteren Experten runden für mich den internationalen Kongress ab.

Viele Grüße

Michael Neumann

Ein Kommentar

  1. Fritz Fritz

    Alles was du machst ist geil !!

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